Viele Frauen haben Angst vor der Menopause oder den Wechseljahren. Aber weil Wissen Macht ist, wollen wir euch hier etwas mehr zu dem Thema schreiben.

Bei Wild and Veda dreht sich alles um gesunde Ernährung, einen gesunden Lifestyle, das Thema Ernährungsumstellung. Daher schreiben wir, wie wir z.B. mit warmen Haferbreien, grünen Smoothies und Säften und gekochtem leckerem Essen ganz viel für unsere Gesundheit tun können. Immer wieder hören wir von euch, auch ein bisschen hinter vorgehaltener Hand, wie sehr euch das Thema Wechseljahre und Menopause beschäftigt. Denn diese Phase ist durch hormonelle Veränderungen geprägt und bringt uns ziemlich durcheinander. Die Lebensqualität kann in dieser Phase stark beeinträchtigt sein, wenn wir uns plötzlich aus heiterem Himmel ängstlich fühlen, müde, oder einfach nur heiß. Auch wenn einige unserer Leser erst Mitte 30 sind, sollten auch sie jetzt weiterlesen, denn in diesem Artikel geht es um die Wechseljahre, die Phase vor der Menopause.

Hier erklären wir:

  • was sind Wechseljahre?
  • was passiert im Körper während der Wechseljahre?
  • welche Rolle spielt der Blutzucker während der Wechseljahre?
  • wie kann der Ayurveda und eine Ernährungsumstellung dich in den Wechseljahren unterstützen?

Was sind die Wechseljahre?

Das Bild zeigt ganz viel rosa Zuckerkuchen, von dem man während der Menopause lieber die Finger lassen sollte
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Es gibt eine Phase vor der Menopause, die Peri-Menopause oder auch Wechseljahre genannt wird. Die Menopause beginnt für in Deutschland lebende Frauen im Durchschnitt mit 51 Jahren. Die Wechseljahre ist die Phase, die ungefähr 5-15 Jahre andauert und VOR der eigentlich Menopause stattfindet, also vor dem letzten Eisprung. Sie ist also häufig schon lange vorher spürbar und so kann es sein, dass sie sich bereits mit 35 Jahren ankündigt.

Was wirklich in deinem Körper während der Wechseljahre passiert

Die Östrogenmenge und der Progesterogengehalt nehmen ab. Östrogene sind als Hormon u.a. für Schlaf, Herz und Schönheit zuständig. Progesteron ist das Hormon für die Seele, also verantwortlich für seelische Verstimmungen. Durch die Veränderung der Hormonmenge fängt der Hormonhaushalt an zu schwanken und gerät aus dem Gleichgewicht. Diese Verschiebung des Hormonhaushalts führt zu diesen typischen Beschwerden:

  • Starke Blutungen
  • Hitzewallungen
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Empfindliche Brüste
  • Ängste und negative Gefühle und Gedanken
  • Kopfschmerzen
  • Vergesslichkeit
  • Schlafstörungen
  • Nachtschweiß
  • Schüttelfrost
  • Scheidentrockenheit
  • Reizbarkeit

Während der Wechseljahre haben Frauen häufig das Gefühl, dass ihr Körper nicht mehr ihnen gehört und viele befürchten eine ernsthafte Erkrankung. Aber dieses Durcheinander ist auch ein natürlicher Prozess. Doch wenn man mit dieser Thematik zum Frauenarzt geht, bekommt man dort häufig wenig Rat. Laut Dr. Amy Shah, integrativer Medizindoktor, „ist das hormonelle Gleichgewicht im Allgemeinen ein Bereich, der in der konventionellen Medizin nicht gut definiert oder behandelt wird. Es gibt keinen Labortest, der signalisiert, dass man sich in diesem Lebensabschnitt befindet, also ist er subjektiv und auch variabel, was bedeutet, dass einige Menschen viel größere Symptome haben als andere.“

Die Verbindung von Blutzucker und Wechseljahren

Interessant fanden wir den Ansatz von Dr. Anna Cabeca. Sie ist ausgebildete Gynäkologin und eine Menopausen- und Gesundheitsexpertin. Sie sagt, dass  obgleich Hormone wie Östrogen und Progesteron die meiste Aufmerksamkeit erregen, auch drei andere Hormone eine Rolle spielen, die diese Change-of-Life-Show leiten: Insulin, Cortisol und Oxytocin.

„Insulin hat einen Einfluß auf viele andere Hormone, einschließlich der Geschlechtshormone (Östrogen, Progesteron und Testosteron). Wenn das Insulin nicht in seiner Balance ist, hat dies also auch einen Einfluß auf andere Hormone und Abläufe im Körper. In dieser Phase kann es auf Grund von Hormonschwankungen dazu kommen, dass eine Insulinresistenz aufgebaut wird.“

Was bedeutet Insulinresistenz?

Das bedeutet, dass der Mensch überschüssiges Insulin im Körper hat und die Zellen sich nicht mehr öffnen, wenn Insulin versucht, seine Aufgabe zu erfüllen, um Glukose (Blutzucker) in die Zellen zur Energiegewinnung zu leiten. Eine Insulinresistenz stellt die häufigste Störung des Kohlenhydratstoffwechsels dar und kann zu gesundheitlichen Problemen wie Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen führen. Fazit: Ein erhöhter Blutzucker hat Einfluß auf andere Hormone wie Östrogen, Progesteron und Testosteron.

Warum entwickeln wir eine Insulinresistenz?

Wir entwickeln eine Insulinresistenz, weil unser Körper nicht mehr mit den hohen Mengen an Kohlenhydraten umgehen kann, die wir vielleicht essen. Essen wir sehr viele Kartoffeln, Nudeln, Brot, Süßigkeiten, Croissants und Reis werden diese Kohlenhydrate vom Körper in Zucker verstoffwechselt. Die Folge ist: zu viel Zucker baut sich in unserem Blut auf, die Bauchspeicheldrüse kann nicht mehr dagegen arbeiten und ermüdet. Das Ergebnis des daraus resultierenden Hormondurcheinanders: Hitzewallungen, Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gewichtszunahme und andere perimenopausale Symptome.

Wesentliche Ursachen der Insulinresistenz sind

  • schlechte Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • zu viel Stress
  • zu wenig Schlaf
  • Übergewicht

Die Rolle des Stresshormons Cortisol in der Peri-Menopause

frau liegt sehr entspannt in einem see und auf ihr viele weiße blueten
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Der zweite große Player nach Insulin in unserer Geschichte ist Cortisol. Es ist das wichtigste Stresshormon, das in Stressituationen Stoffwechselvorgänge aktiviert, damit dem Körer schnelle Energie für die Flucht oder den Kampf zur Verfügung stehen. In einer stressigen Situation schüttet die Nebenniere Cortisol aus, das dafür sorgt, dass sich der Blutzucker erhöht. Damit steht dem Körper die Energie zur Verfügung, die er braucht, um ursprüglich sein Leben vor einem Säbelzahntiger zu retten.

Je älter wir werden, desto mehr sind wir häufig Stress ausgesetzt. Im Beruf, im Alltag, in der Familie. Die Anforderungen an unser Leben werden vielschichtiger und steigen an. Bzw. je älter wir werden, desto weniger gut kommen wir z.T. mit diesem Tempo unserer schnelllebigen Zeit zurecht. Die damit verbundene chronische Erhöhung von Cortisol ist ein weiterer Hauptschuldiger für den Rückgang der Sexualhormone. Stress ist also auch ein Hormonräuber von Progesteron, Östrogen und Testosteron und lässt gleichzeitig den Blutzucker steigen. So kommt es durch Stress auch zu Gewichtszunahmen, gerade in der Bauchgegend. Die sexuelle Lust geht verloren und man bekommt stattdessen Symptome wie Nachtschweiß, Stimmungsschwankungen und Schlaflosigkeit – alles aufgrund von Cortisol.

Der Erzfeind von Cortisol ist Liebe

Luftballons die das Wort LOVE in Gold zeigen
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Schließlich gibt es noch Oxytocin, unser Lieblingshormon. Es ist das Hormon der Liebe, der Bindung und der Verbindung. Es ist das Hormon, das das Gehirn während der Geburt überschwemmt, wenn wir das Baby im Arm halten. Es ist auch beteiligt bei Orgasmen, beim Lachen, Spielen und Umarmen. Und es ist ein Anti-Aging-Hormon. Lieben hält jung!

Oxytocin ist der Erzfeind von Cortisol. Unser Mantra: Stress mit Liebe besiegen! Umarmt Menschen, streichelt Haustiere, kitzelt, lacht, singt, tanzt. Das alles führt zu mehr Oxytocin im Körper. Und das wiederum beruhigt den Körper, lässt uns entspannen und weniger ängstlich sein.

Wie bringe ich die Hormone in Einklang? 

Wenn Insulin, Cortisol und Oxytocin in Balance sind, können die Symptome der Wechseljahre stark reduziert werden. Wie dies gelingen kann, zeigen wir in unseren 3 nützlichen Tipps – natürlich, ohne Medikamente oder künstliche Hormone.

3 Tipps für mehr Balance während der Wechseljahre

1. Wähle gute Kohlenhydrate

Lunchbox mit gesundem Essen aus Reis, Kichererbsen und Avocado, das super während der Menopause ist.
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Um den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen zu lassen, wählt man „gute“ Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Früchte mit geringem Zuckergehalt, Basmatireis, Vollkornreis und Gemüse. Kartoffeln werden auf Grund des hohen Stärkeanteils von einigen Quellen zu den „schlechten“ Kohlenhydraten gezählt. Wir sind da unendschlossen.

Wirklich zu meiden sind:

  • alle zuckerhaltigen Getränke (Sie sind wirklich eine ganz miese Zusammensetzung aus Zucker und Wasser und lassen den Blutzucker verrückt spielen. Unbedingt meiden!)
  • gekaufte Fruchtsäfte und -nektar
  • weißes Brot und Weißmehlprodukte
  • Kuchen, Kekse und Süßigkeiten
  • frittierte Pommes und Chips

Eine Ernährungsumstellung kann ebenfalls dabei helfen, sich besser, ausgeglichener, gesünder und voller Energie zu fühlen. Unsere Kurse zur Ernährungsumstellung starten jeden Freitag. Mehr über den Besser Esser Onlinekurs erfahrt ihr hier.

2. Verstärke Oxytocin auf natürliche Weise

Schild in Mint mit rosa Blueten, das sagt, wir sollen Liebe wie Konfetti werfen in der Menopause
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Es gibt viele Möglichkeiten, die Freisetzung von Oxytocin (dem Liebeshormon) auszulösen, z.B. in dem man öfter einen Orgasmus hat. Das ist leichter gesagt als getan, wenn man unter Lustlosigkeit leidet. Du kannst auch mit deinem Partner kuscheln. Auch umarmen setzt das Liebeshormon frei. Pflegt Freundschaften, tut etwas für euer Selbstbewußtsein und praktiziert Großzügigkeit. Dies alles macht glücklich und baut Stress ab.

3. Intervallfasten und Entschlackungskuren

Regelmässige Fasten- und Entschlackungskuren führen zu einer Stabilisierung des Ungleichgewichts.
Im Ayurveda sieht man die Monatsblutung als Reinigungsprozess. Wird dieser unregelmässig oder hört er auf, können wir den Körper mit regelmässigen Entlastungstagen oder Kuren bei der Reinigung unterstützen.
Immer wieder berichten wir über intermittierendes Fasten. Dieses Fastenkonzept lässt sich leicht im Alltag einbauen und  wirklich gut umsetzen.

Hierzu haben wir einen ausführlichen Bericht geschrieben. Am einfachsten beginnt man mit einer Pause der Nahrungsaufnahme zwischen 19h abends und 10h morgens. So hat man 15h gefastet. 16:8 also 16 Stunden über Nacht fasten und innerhalb eines Zeitfensters von 8h zu essen hilft dabei, Insulinresistenz vorzubeugen und ein gesundes Wohlfühlgewicht zu halten.

Bei Fastenkuren ist gerade bei Vata-Typen Vorsicht geboten. Wir sprechen auch mit sehr schlanken Frauen, die sich an der Grenze zum Untergewicht befinden. Für sie sind Fastenkuren nicht geeignet. Aber eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung, wie wir sie in unserem Besser-Esser Onlinekurs empfehlen, ist auch für sie förderlich.

Weitere Berichte zum Thema Fasten und Co:
https://wildandveda.com/unsere-8-persoenlichen-erfolgsfaktoren-fuer-eine-fastenwoche/
https://wildandveda.com/detox-welche-fastenart-ist-fuer-mich-geeignet/
https://wildandveda.com/basenfasten-wie-ein-fruehlingsputz-fuer-den-koerper/
https://wildandveda.com/fasten/

Wechseljahre und der Ayurveda 

Weißer Tisch mit Haenden die eine Teekanne und eine Tasse halten waehrend der Menopause
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Da die Schulmedizin wenig ganzheitliche und befriedigende Antworten auf die Symptome gibt, gucken wir einmal, was der Ayurveda hierzu sagt.

Ein zentrales Thema im Ayurveda ist Agni, die Verdauungskraft oder das Verdauungsfeuer. Es ist für alle Umwandlungsprozesse im Körper verantwortlich und sorgt für die Körpertemperatur, die Energie, die Verdauung und den Aufbau von Körpergeweben. Im Ayurveda geht es auch immer um Balance. Fühlen wir uns erhitzt und trocken, wird mit kühlenden und befeuchtenden Mitteln gearbeitet, um den Körper wieder in seine Balance zu bringen. Besonders Frauen mit einer starker Pitta-Konstitution, das für Feuer und Energie steht, haben häufig stark unter dem Hitzestau im Körper zu leiden.

Bei Hitzewallungen in den Wechseljahren

Im Ayurveda wird bei Hitzewallungen folgendes empfohlen. Diese Problematik taucht speziell bei Pitta-Konstitutionen oder Pitta-Ungleichgewichten auf:

  • bittere und kühlende Nahrungsmittel zu bevorzugen wie: grünes Blattgemüse, Gurke, Banane, Artischoke, Rohkost.
  • erhitzende Nahrungsmittel meiden wie: Kaffee, scharfe Gewürze, und Honig
  • täglich 3-4 Tassen Tee aus 1/2 EL Koriandersamen, Cumin-und Fenchelsamen trinken. Auch Salbei zeigt eine ausgleichende Wirkung.
  • bei akuten Hitzewallungen: Kardamomsamen lutschen.

Darauf bei Osteoporose in den Wechseljahren achten

Für Osteoporose sind Vatatypen besonders anfällig. Hier empfielt der Ayurveda Zucker, Fleisch, Alkohol, Kaffee und Weißmehlprodukte zu meiden und regelmässig Mandeln, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Kokosnüsse, Mungbohnen und grünes Blattgemüse zu essen.

Weiter wird empfohlen, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Die Mahlzeiten sollten in Ruhe gegessen werden und mit Liebe zubereitet sein. Alles, was den Stresslevel reduziert, ist ebenfalls hilfreich und förderlich. Am besten ist es, sich mit einem Ayurveda Arzt oder Ayurveda Experten zusammenzusetzen, um eine ganz individuelle Therapie zusammenzustellen. Uli ist Expertin im Bereich „Wechseljahre“ und berät euch hier auch gerne persönlich.

Wer jetzt schon mehr lesen möchte zu Ayurveda und Peri-Menopause findet hier ein tolles, ausführliches PDF von Kerstin Rosenberg und Dr. med. Ludwig Kronpaß.

Quellen:

https://www.lifeline.de/krankheiten/insulinresistenz-id40214.html
https://www.rosenberg-ayurveda.de/fileadmin/user_upload/PDFs/ya60_wechseljahre-ayurveda.pdf
https://www.mindbodygreen.com/articles/how-to-use-ayurveda-to-balance-your-hormones

DEIN WEG ZUR ERNÄHRUNGSUMSTELLUNG

Eine Ernährungsumstellung ist eine tolle Möglichkeit, ganz viel für deine Gesundheit zu tun. Um dir die Umstellung zu erleichtern, haben wir den 12 Wochen Besser Esser Online Kurs entwickelt.

Wann ist unser ausgeklügelter Kurs etwas für dich?

Wenn du erste Anzeichen von Unwohlsein oder Energielosigkeit verspürst, ist ein idealer Zeitpunkt, deine Gesundheit mit einer Ernährungsumstellung zu unterstützen.

Oder während oder nach einer Krankheit, um deine Gesundheit zu stärken. So wie bei Milou, die nach ihrer Brustkrebserkrankung ihre Ernährung so umgestellt hat, wie wir es in dem Kurs beschreiben.

Wenn es dir super geht und du als Prävention etwas tun möchtest, damit es möglichst lange so bleibt.

Hier erfährst du, was der Besser Esser Online Kurs für dich tun kann.

Er ist keine Diät, sondern eine grundsätzliche Entscheidung für deine Gesundheit!

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