Morbus Crohn ist eine chronische Darmerkrankung, die Betroffene ihr Leben lang begleitet. Von der Mundhöhle bis zum After kann es zu geschwürigen Entzündungen kommen, meistens zwischen Dünn- und Dickarm. Nicht miteinander verbundene Stellen im Verdauungstrakt können gleichzeitig entzündet sein. Die Krankheit äußert sich in Blähungen, Übelkeit, Durchfällen, Bauchschmerzen, Fieber, Gewichtsverlust, Darmverengungen oder Fisteln. Auch Symptome, die auf den ersten Blick nichts mit dem Darm zu tun haben, treten auf – etwa Entzündungen der Augen, der Haut, der Leber oder der Gelenke. Durch die gestörte Darmfunktion bilden sich oft Gallen- und Nierensteine und die unzureichende Aufnahme von Nährstoffe kann zu Mangelerscheinungen führen. Meist bricht die Krankheit vor dem 30. Geburtstag aus, kann aber ein Leben lang auftreten.

Einziger Lichtblick für Erkrankte ist, dass es bei leichterem Krankheitsverlauf wochen- oder sogar jahrelange Ruhephasen gibt. Diese sogenannten „Remissionsphasen“ auszuweiten, ist das Ziel der Therapie und sie werden durch entsprechende Medikamente unterstützt. Diese sollen die Entzündung im Körper hemmen, Schmerzen lindern, Durchfälle stoppen sowie den geschädigten Darm heilen. Doch auch ein bewusster Lebensstil, vor allem die passende Ernährung, verlängert die Ruhephasen und hilft, Krankheitsschübe zu reduzieren.

Ursachen von Morbus Crohn

Bisher gibt es keine Antwort auf die Frage, warum jemand an Morbus Crohn erkrankt. Man geht aber davon aus, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt, die durch eine Genveränderung verursacht werden könnte. Risikofaktoren wie psychische Belastungen und Traumata, Rauchen, Infekte sowie die Einnahme von Schmerzmitteln können den Ausbruch eines Morbus Crohn begünstigen.

Ruhephasen so lange wie möglich halten

Um möglichst lange Ruhe vor der Krankheit zu haben, sollten Betroffene daher nicht rauchen. Auch sind bestimmte Medikamente wie Ibuprofen oder Aspirin verboten, da sie zu Blutungen und Geschwüren im Darm führen können. Antibiotika sollten nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Eine engmaschige Kontrolle der Blutwerte, vor allem der Entzündungswerte, ist Pflicht. Nur so kann ein Schub frühzeitig erkannt und entsprechend gegengesteuert werden.

Bewusst leben in der Schubphase

Die Vermeidung von Stress ist ein wesentlicher Faktor, um die Schubhase zu verkürzen. Sowohl psychischer Stress als auch körperliche Überbeanspruchung können die Symptome verschlimmern und einen Schub begünstigen. Die Ernährung sollte gut an die Bedürfnisse des ohnehin überlasteten Darms angepasst werden. Ballaststoffe sind deshalb in dieser Phase verboten, denn ihre Verdauung wäre zu anstrengend. Genauso wie alles, was den Darm reizen könnte, wie etwas scharfe Gewürze oder saure Lebensmittel.

Wie kann Ayurveda helfen?

Begleitend zur schulmedizinischen Behandlung kann ayurvedische Ernährung den Heilprozess unterstützen, Schmerzen verringern und die Aufnahme von Nährstoffen verbessern. Im Ayurveda werden Nahrungsmittel als Heilmittel angesehen. Pflanzliche Lebensmittel haben einen hohen Stellenwert, den auch die westliche Medizin für Morbus Crohn einräumt. Vor allem das sogenannte Verdauungsfeuer (Agni) ist durch die Krankheit eingeschränkt. In der ayurvedischen Ernährung ist dieses eine der wichtigsten Säulen für einen gesunden Menschen. Ist es zu schwach, funktioniert die Verwertung der Nährstoffe nicht und der Mensch wird krank. Daher finden wir im Ayurveda sehr präzise Hilfestellung zu dieser Körperfunktion, die auch Menschen mit Morbus Crohn zugute kommt. So wird empfohlen, ausschließlich warm zu essen, weil der geschwächte Darm damit nicht so viel Arbeit hat wie etwa mit Rohkost.

Checkliste für deine Ernährung bei Morbus Crohn

  1. In der Schubphase: Keine Ballaststoffe und reizarm essen, z.B. Reissuppe
  2. In der Remissionsphase: Leichte Vollkost mit vielen Ballaststoffen
  • Milde, nicht blähende Gemüsesorten (v.a. Zucchini, Möhre, Fenchel), am besten gekocht und warm essen
  • Keine Rohkost essen
  • Meiden: Zitrusfrüchte, Weintrauben, Pflaumen, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, alle Kohlsorten, Brot, Hartkäse, Wurst, Fleisch, gehärtete Fette, Eier, Mayonnaise (aufgrund der blähenden und entzündungsfördernden Eigenschaften)
  • 2 mal pro Tag Naturjoghurt, Kefir oder Quark essen, um die Darmflora mit ausreichend Mikroorganismen zu versorgen, und um genügend Calcium, Vitamin B12 und Eiweiß zu erhalten
  • 1- 2 Esslöffel Lein-, Walnuss- und Weizenkeimöl pro Tag für ausreichend Omega-3- Fettsäuren (Tipp: Diese Öle nur kalt verwenden) verzehren
    • z.B. in einen Smoothie aus Apfel/Birne/Banane/Basilikum und/oder Spinat rühren

Ayurveda-Detox für den kranken Darm

Es sind vor allem die Begleiterscheinungen der Krankheit, auf die Ayurveda heilend wirken kann. Abgemagerte Patienten sind schwach und haben wenig Energie. Aus ayurvedischer Sicht liegt das daran, dass die mentale und emotionale Stabilität (sogenannte Ojas) mit der Auszehrung sinkt, das Verdauungsgift Ama und damit Toxine sich jedoch im Körper ansammeln können. Um das Körpergewebe (Dhatus) von Ama zu befreien, können Kräutertees getrunken und die Ernährung angepasst werden. Bittere Lebensmittel sind wahre Detox-Helden und haben viele Vorteile. Schädliche Bakterien werden nämlich durch sie aus dem Darm entfernt und die Darmflora wieder aufgebaut. Medizinische Öle, Ruhe und Räuchern sowie Meditation sind nützlich, um die verlorene Stabilität wieder herzustellen. Eine einwöchige Detox- oder Reinigungskur während der Remissionsphase macht Sinn, um die Toxine auszuschwämmen. Am besten dann, wenn der Darm richtig zur Ruhe gekommen ist. In der Detox-Woche sollte es außerdem keine stressigen Termine geben, ideal dafür wäre eine freie Woche. Es wird empfohlen, nur kleine Portionen zu sich zu nehmen und nur zu essen, wenn Hunger aufkommt.

7-Tage-Detox: Das Ama-Ausleitprogramm

1. Fette, süße, sehr scharfe, saure oder salzige Speisen absolut meiden

2. Versuche, dich ein paar Tage lang nur von bitterem Gemüse (z.B. Stielmangold, Rucola, Chicoree, Kopfsalat, Feldsalat, Löwenzahn, Sprossen, Bittermelone, Sprossen, Stangensellerie, orange Linsen) und Kitchari zu ernähren

3. Nach den Mahlzeiten die Verdauung stärken, z.B. mit Fenchel-Anis-Kümmel-Tee oder einem verdauungsfördernden Lassi

4. Brot, Joghurt, Quark, Käse, Fleisch, Bier, Torten, Pizzen, Fertigprodukte und Schokolade in dieser Zeit meiden

5. Nutze die Kraft der Gewürze, v.a. Kreuzkümmel, Ingwer, Kardamom, Koriander, Kurkuma/ Gelbwurz, Fenchel und Zimt sind hilfreich für die Verdauung

6. Täglich einen langen Spaziergang machen

7. Abends nur Gemüse oder Gemüsesuppe mit Knäckebrot essen

Kitchari-Grundrezept

  • 20 g gebrochene gelbe Mungobohnen, über Nacht einweichen lassen
  • 1/2 geraspelte Möhre
  • 1/2 geraspelte Zucchini
  • 80 g Basmati-Reis
  • 1/2 L Wasser
  • Himalayasalz
  • Basic-Gewürzmischung (siehe unten)

Bohnen und Reis in ein Sieb geben und gut waschen. Bohnen-Reis-Gemisch mit Wasser aufkochen, dann bei schwacher Hitze 30- 45 min köcheln. Kitchari würzen.

Verdauungsförderndes Lassi

Nach der Detox-Phase kannst du zu einer eher aufbauenden Ernährung übergehen, hier ein paar Rezepte:

Basic-Gewürzmischung für eine starke Verdauung

  • Fenchelpulver
  • Kreuzkümmelpulver
  • Korianderpulver
  • Kurkuma/Gelbwurz

Einfach im gleichen Verhältnis mischen und in einem Schraubglas aufbewahren. 1 TL in Ghee/ Butter erhitzen und unter das Kitchari, eine Gemüsepfanne oder Suppe mischen.

Guten Morgen-Drink

Trinke nach dem Aufstehen heißes Wasser mit 1 Msp Trikatu (Gewürzmischung aus Ingwer und Pfeffer) und 1/2 TL Blütenhonig, das fördert die Verdauung und mindert die Infektanfälligkeit.

Schnelles Mittagessen: Quinoa-Gemüse-Bowl mit Ziegenkäse

Gebratene Bittermelone

Bittermelone halbieren, Kerne mit einem Löffel ausschaben, die Hälfte in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden. Ein wenig Ghee in einer Pfanne erhitzen, Melonenscheiben zugeben und goldbraun anbraten. Kein Wasser zufügen. Etwas Basic-Gewürzmischung zufügen. Wird wirklich sehr bitter, nicht mit anderen Gemüsesorten mischen!

Apfelkompott

Kürbissuppe (für 4 Personen)

Was ist der Unterschied zu Colitis Ulcerosa?

Colitis Ulcerosa ist eine weitere chronische, entzündliche Darmerkrankung, bei der sich vor allem im Dickdarm Geschwüre bilden. Im Gegensatz zu Morbus Crohn befällt sie nicht nur die oberste Darmschleimhaut, sondern kann alle Schichten der Darmwand betreffen. Es treten oft blutige Durchfälle, Bauchschmerzen im linken Unterbauch, ständiger Stuhldrang, Fieber und allgemeine körperliche Schwäche auf.

Über die Autorin

Christine (*84) lebt mit ihrem Sohn im Ruhrgebiet und ist Oecotrophologin. Als
Ernährungsfachfrau hilft sie seit über zehn Jahren Menschen dabei, zwischen kopfgesteuerter,
durchgeplanter und spaßbefreiter Ernährung und emotionalem, maßlosem Essverhalten zu
einem individuellen, intuitiven und genussvollen Ernährungsstil zu finden. Dazu nutzt sie
ergänzend das Wissen aus zwei psychologischen Ausbildungen und hilft auch Menschen mit
Essstörungen.
Übers Yoga kam sie zum Ayurveda und findet, er ist eine Bereicherung unserer westlichen
Sicht auf Gesundheit. So teilt sie den hohen Stellenwert, den Lebensmittel im Ayurveda haben.
Nahrung kann nämlich entweder dazu beitragen, dass wir gesund sind oder aber ein
schleichendes Gift sein. Es sind vor allem die für das individuelle Dosha (die ayurvedische
Konstitution) passenden Ernährungsregeln, die sie als hilfreiche Ergänzung in ihre
Empfehlungen einbaut. Ayurveda ist für sie ein Lebensstil, der uns präventiv und heilend
begleiten kann.

„Wenn die Ernährung nicht stimmt, nützt auch Medizin nichts.
Wenn die Ernährung stimmt, brauchen wir keine Medizin“

~ Altes ayurvedisches Sprichwort

Nach vielen Jahren der Selbständigkeit konzentriert sie sich jetzt ganz aufs Bloggen, um mehr
Zeit mit den Menschen zu verbringen, die sie liebt. Dazu hat sie sich kürzlich zur Social Media
Managerin und Online-Redakteurin fortgebildet. Hier erfährst du mehr über Christine, schreib ihr
doch mal:
Christine auf Facebook: https://www.facebook.com/christinebruns
Christine auf Instagram: https://www.instagram.com/living_learning_loving

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Er ist keine Diät, sondern eine grundsätzliche Entscheidung für deine Gesundheit!

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