Immer wieder schütteln wir mit dem Kopf, wenn wir Zutatenlisten auf Verpackungen lesen. Da stehen zum Teil Worte, die wir kaum lesen und aussprechen können, geschweige denn wissen, was sich dahin verbirgt. Es ist wie eine Art Geheimsprache. Aber nicht jene, die einen verzaubert, sondern eine, die eher verstört. Ein Dschungel aus unerklärlichen Begriffen, Geheimcodes und Zahlen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg kürt jedes Jahr die “Mogelpackung des Jahres”Aktuell amtierender 1. Platz ist das Vitalis Früchtemüsli von Dr. Oetker. Der Inhalt wurde bei gleichem Preis von 600 g auf 500 g geschrumpft mit dem Hinweis auf eine vermeintlich verbesserte Rezeptur. Schaut man genauer hin, besteht diese Verbesserung in extra Zucker und weniger Vollkorn. Schlechte Überraschung.

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Interessant sind die gezuckerten Früchte bei einem Fruchtanteil von 40% laut Verpackung

„Kinderlebensmittel“

Besonders bei Produkten für Kindern ist auffällig, dass der Verbraucher verschaukelt wird. Und das ist noch nett formuliert. Klar wollen Lebensmittelhersteller Lebensmittel verkaufen und Eltern wollen glückliche Kinder. Aber diese Kinderlebensmittel, die angeblich besonders gut für Kids sind, da sie z.B. eine extra Portion Calcium enthalten, sind alles andere als gesund. Laut Andreas Winkler von der Organisation Foodwatch wurden 1500 “Kinderlebensmittel” getestet. Nur wenige waren von der Zusammensetzung wirklich für Kinder geeignet. 75% der Produkte fielen durch, denn sie waren viel zu süß, zu salzig oder zu fettig. Das braucht kein Kind.

Versteckte Zutaten und nicht deklarierte Bestandteile lassen uns oft rätseln: Was essen wir denn da wirklich? Nicht nur Fertiggerichte sind davon betroffen. Auch in Marmeladen, in Joghurts oder im Brot befinden sich Überraschungen. Einige davon sind harmlos, andere jedoch ganz erschreckend.

10 Lebensmittel mit überraschendem Inhalt

1. Vom Schwein bis zum Gummibärchen

Uns allen ist bekannt, dass Gummibärchen und Weingummis größtenteils aus tierischer Gelatine bestehen. Haribo macht kein großes Geheimnis über die Erzeugung der eigenen Gelatine aus Schweinescharten. Die Außenhaut des Schweines wird zu Gelatine verarbeitet, damit unsere Bärchen eine besonders weiche Konsistenz erhalten. Auch nachzulesen unter: https://www.haribo.com/deDE/fruchtgummi.html . Auch die vegetarischen Gummivarianten sind kaum „gesünder“ und enthalten ebenso viel Zucker und keine Vitamine.

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2. Schokopudding, Joghurts & Co

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Gerade beliebt bei Kindern: Fruchtjoghurts. Sie schmecken süß und sind zudem aus gesunden Früchten hergestellt. Oder? Nein! Vor allem in Fruchtjoghurts sollte man nicht allzu viel Obst erwarten. Mindestens 6 % Früchte müssen enthalten sein, um daraus ein Fruchtjoghurt zu machen. Bei Joghurts mit Fruchtzubereitung sogar nur 3,5 %. Auch im Schokopudding wird gemogelt. Ausreichend für eine Deklaration als „Schokoladenpudding“ ist 1 % echtes Kakaopulver. Der Rest darf eine bunte Mischung aus Aromen, Zucker, Fett und Gelatine sein. Nur Anbieter, die sogar weniger als ein Prozent echtes Kakaopulver beigeben, müssen es auf der Verpackung vermerken.

3. Fruchtsäfte – Wie viel Frucht steckt drin?

Bei Fruchtsäften ist besondere Vorsicht geboten! Nur wenn auf der Verpackung „Fruchtsaft aus 100 Prozent Frucht“ steht, ist tatsächlich nichts anderes zu finden. Die deutsche Fruchtsaftverordnung erlaubt allerdings auch die Verwendung von Fruchtsaftkonzentrat und 15 Gramm zusätzlichem Zucker pro Liter Saft. Bei einem Saft aus Zitronen, Limetten, Bergamotten und schwarzen, roten oder weißen Johannisbeeren darf sogar etwas mehr Zucker zugesetzt werden. Bei Säften, auf denen „Fruchtnektar“ deklariert wird, handelt es sich um eine Mischung aus Fruchtsaft und/oder Fruchtmark, Wasser und Zucker. Der wahre Fruchtanteil beträgt zwischen 25 und 50 Prozent. Bei Fruchtsaftgetränken liegt der Fruchtanteil sogar im unteren Drittel (teilweise sogar bei ganzen 6 %).

4. Das täuscht: Schwein, Rind und Geflügel

Vor allem bei Fleischwaren ist es wichtig, eine Ahnung zu haben, welche Qualität wir wirklich erhalten. Ein häufig gekauftes Produkt ist das Hackfleisch. Sieht Fleisch schön rot aus, gehen wir von einer besonders guten und frischen Qualiät aus. Die kräftige Farbe entsteht jedoch durch die Verpackung in einer sogenannten Schutzgasatmosphäre. Durch die Anreicherung mit Sauerstoff sieht das Fleisch zwar länger gut aus, bleibt deswegen aber nicht länger frisch. Ein ranziger Nachgeschmack kann durchaus entstehen. 

Eine weitere „Good-to-Know“-Information ist, dass der Leberanteil bei Leberwurst nur zwischen zehn bis dreißig Prozent ist. Mehr Anteil würde die Wurst bitter schmecken lassen. In Kalbsleberwurst kann man mit ca. 15 % Kalbsleber rechnen, der Rest kann Schweine-, Rinder- oder Geflügelleber sein.  

Ähnlich ist es bei Geflügelwurst. Damit auf der Verpackung das Wort „Geflügel“ aufscheinen darf, reicht es, wenn der Geflügelfleischanteil 15 % beträgt. Der Rest darf auch vom Schwein oder Rind sein.

Auch in Fleisch- und Wurstsalaten ist weniger drin, als versprochen: Der Fleischanteil muss lediglich 20-25 % betragen. Der Rest besteht aus einer Mischung aus Mayonnaise, Gurken und diversen Zusatzstoffen und Zucker. Bei Fischsalaten können auch geringe Mengen Rindfleisch enthalten sein, welche aber nicht deklariert werden müssen.

5. Gefärbte Oliven

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Auch bei Oliven findet man einen Trick, der uns glauben lässt, eine bessere Qualität zu erhalten. Bekanntlich sind es die schwarzen Oliven, die eine abgeschlossene Reife erreicht haben und dadurch so besonders gut schmecken. Die grünen Oliven hingegen sind sehr jung, etwas herb und säuerlich im Geschmack. Da die Konsumenten gerne zu den schwarzen Oliven greifen, hatten die Hersteller eine grandiose Idee: Weshalb färbt man nicht grüne Oliven schwarz ein? Um Sicherheit zu haben, ob es sich um echte oder gefärbte Oliven handelt, kann man einen Blick auf die Zutatenliste werfen. Sind die Stabilisatoren Eisen-2-Gluconat bzw. E579 oder Eisen-2-Lactat aufgelistet, handelt es sich um eine Trickserei. Auch Milou ist drauf reingefallen. Auf dem Olivenglas in ihrem Kühlschrank steht: Eingefärbte Oliven, aber nur seitlich auf dem Etikett und nicht bei der Zutatenliste. Dieser Zusatzstoff gilt jedoch als gesundheitlich unbedenklich. Trotzdem fühlt es sich „unnatürlich“ an.

6. Natürliche Aromen

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Bei all der Auflistung und „E’s“ sehnen wir uns nach natürlichen Lebensmitteln. Möglichst ohne oder mit ganz wenig Chemie. Wer aber darauf vertraut, dass die Kennzeichnung „natürliche Aromen“ (Beispielsweise bei Erdbeermarmelade) nur natürliche Inhaltsstoffe beinhaltet, der irrt sich. Natürliche Aromen können nämlich auch pflanzliche Öle oder Pilzkulturen sein, die dem Obstgeschmack nur nahekommen. Da wir viel backen und gerne echte Vanille verwenden, möchten wir einmal erwähnen, dass sich Vanille und „natürliches Vanillin“ stark voneinander unterscheiden. Lebensmitteltechniker haben ein „natürliches Vanillearoma“ entwickelt. Das Lignin im Fichtenholz muss dafür mit einem Kupferkatalysator oxidiert werden und so werden aus 100 Kilo Holz drei Kilo Vanillin. Forscher aus Shanghai entwickelten ein Verfahren, bei dem Vanillin auch aus besonders billigen Rohstoffen, wie z.B. alten Zeitungen, gefertigt werden kann. Mehr Informationen liefert der Artikel des Deutschlandfunks: Natürliches Vanillin: Altpapier und Kuhdung liefern Vanillegeschmack

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7. Pflanzenmargarine

Besteht eine Pflanzenmargarine gänzlich aus pflanzlichen Stoffen? Was würdest Du antworten? Zumindest 97 % werden eingehalten, die restlichen 3 % dürfen auch gerne Rindertalg oder eine andere tierische Mischung sein.

8. Vollkornbrot

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Wer ein gesundes Vollkornbrot möchte, greift eher zu dunklem Brot. Je dunkler die Brotscheibe, desto gesünder das Brot – so denken viele Verbraucher. Doch wer ein Vollkornbrot haben möchte, sollte darauf achten, dass dieser Begriff auch explizit auf der Verpackung steht. Bei „Körnerbrot“ oder Mehrkornbrot handelt es sich oftmals um einen dunkel gefärbten Teig mit ein paar Dekokörnern auf der Kruste. Die Farbe kommt durch Zusatzstoffe wie Zuckerrübensirup, Malzextrakt, Karamellsirup und Röstmalz. Leider wird auch bei norddeutschen Bäckerei-Ketten nachgeholfen. Die Zusätze würden aber nicht dazu verwendet, um das Mehl zu färben, sondern um den „Geschmack abzurunden“, erklärt die Hansebäckerei Junge. Gesundheitlich unbedenklich ist das Färben zwar, aber eigentlich möchte man ja mit einem dunklen Brot in den Genuss des „vollen“ Korns kommen und nicht ein gefärbtes Weizenbrot essen.

9. Kaffee ist nicht gleich Kaffee

Kaffee kann wirklich sooo lecker schmecken. Aber auch hier lohnt es sich, das Kleingedruckte zu lesen. Laut NDR-Reportage befindet sich in unseren Bohnen auch noch etwas Anderes: und zwar der Stoff Maltodextrin. Es handelt sich hierbei um eine Zuckerart, die in der Lebensmittelindustrie als günstiger Füllstoff eingesetzt wird. Auch Karamell ist eine Variante der Streckung. Deshalb: Auf das Wording ‚Melange’ achten. Dort wird beschrieben, ob der Kaffee gestreckt wurde; oder nicht.

10. Pesto

Begriffe wie „original italienische Rezeptur“, „nur die besten Zutaten“ oder „feinstes Olivenöl“ sind häufig verwendete Versprechungen auf Verpackungen. Statt erlesener Zutaten findet man aber oftmals nur billige Ersatzstoffe. Cashewkerne statt teurer Pinienkerne, Sonnenblumenöl als Olivenöl-Ersatz und chemisch hergestellte Aromen. Kartoffelflocken oder Weizengrieß sollen im Pesto die Bindefunktion des Käses übernehmen. Was hilft? Pesto selber machen.:-)

Gesunde Einkaufstipps – Worauf wir beim Einkauf achten können

In der EU gibt es eine Verbraucherinformationsverordnung, in der geregelt wird, welche Informationen, Zusatzstoffe und Gefahrensymbole auf das Produktetikett gehören. Aber auch, wie Zertifizierungen angebracht werden müssen, inkl. Aussehen und Zertifizierungsnummer.

Die Zutatenliste reiht sich absteigend je nach Gewichtung. D.h. befindet sich Zucker an erster Stelle, wurde diese Zutat bei der Herstellung als Hauptbestandteil eingesetzt. Je weiter hinten ein Inhaltsstoff zu finden ist, desto geringer die Menge, die für das Produkt eingesetzt wurde. Jedoch wenden Hersteller auch bei Zucker Tricks an und verwenden kleinere Mengen von vielen unterschiedlichen Zuckerarten, so dass diese Kleinstmengen weiter hinten in der Aufzählung auftauchen. Mehr oder weniger alles, was auf -ose endet, kann Zucker zugeordnet werden. Bei fett gedruckten Inhaltsstoffen handelt es sich um Allergene. Dadurch sieht der Verbraucher auf einen Blick, ob das gewünschte Produkt für ihn passend ist.

Als Fazit können wir sagen:

Wir greifen möglichst auf unverarbeiteten Bioprodukte, regionale und vor allem saisonale Obst- und Gemüsesorten zurück und haben ein Auge auf die (hoffentlich kurze) Zutatenliste auf dem Etikett. Das Lesen der Zutatenliste kostet zwar etwas mehr Zeit beim Einkaufen, lohnt sich aber aus unserer Sicht ungemein.

 

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